Schellenbaum

Im Jahre 1827 eingeweiht und bis Mitte der 60'er Jahre fester Bestandteil der Schützenumzüge in Rüthen kam beim Umbau der Schützenhalle am Romberg im Jahre 1973 der Schellenbaum des Jungschützenvereins abhanden. Heinz Kleeschulte aus Suttrop kam 1979 über mehrere Umwege in den Besitz des Schellenbaums und erklärte sich bereit, ihn dem damaligen 1. Hauptmann Heinz Berghoff gegen einen Frühstückskorb wieder zu überlassen. 

 


Als der Schellenbaum wieder in Rüthen weilte wurde erst das ganze Ausmaß der Beschädigung offensichtlich (siehe Bilder).

 

Von nun an war eine Menge Arbeit erforderlich, um den Schellenbaum wieder in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen. Die vier Initiatoren Heinz Berghoff, Friedhelm Morgenroth, Ewald Wenge und Werner Sobkowiak begannen im Mai 1979 mit der Restaurierung des Schellenbaumes, was sich von Anfang an als sehr kostspielig erwies. Zu der damaligen Zeit wurden 1600 DM (ca. 800 €) Materialkosten veranschlagt, was sich aber dennoch lohnen sollte: Ein neuer Schellenbaum kostete zur damaligen Zeit 6000 DM!

 

Doch wie sollte es weitergehen? Der Schellenbaum war nun seit 6 Jahren verschwunden und dementsprechend das Wissen um das Aussehen des selbigen etwas dürftig. Um ihn möglichst Originalgetreu wieder präsentieren zu können wurde anhand von alten schwarz-weiß Fotografien aus dem Vereinsarchiv Maß genommen.

 

Nachdem nun klar war, wie der Schellenbaum einmal ausgesehen hatte, ging man an das Rekonstruieren. Doch hier zeigte sich ein weiteres Problem: Die Materialbeschaffung.

 

Zwei Spezialfirmen aus Hamburg und Elleringhausen wurden mit der Ersatzteillieferung beauftragt. Erst nachdem diese Hürden genommen waren, konnte die eigentliche Arbeit der vier Jungschützen beginnen. In unzähligen Stunden ihrer Freizeit löteten und polierten sie, um dem Schellenbaum zu seinem einstigen Glanz zu verhelfen. Auch Heute gilt ihnen noch hierfür der Dank des St. Sebastianus Jungschützenvereins.

 


Wie auf den obersten Bildern zu sehen ist, fehlte der Engel an der Spitze des Schellenbaumes. Um diesen zu ersetzen, malte Ewald Wenge eine Schablone anhand des alten Fotos und lies ihn damals in der Lehrwerkstatt der AEG Werke in Belecke von den Lehrlingen nachbauen.