
Von Kalkulationen und empfindlichen Vögeln: Bilanz nach fusioniertem Schützenfest fällt gut aus
„Die kleinen Fehler, die passiert sind, haben uns die Besucher verziehen“, resümiert Heiner Fahle, Oberst der Bürgerschützen. Für ihn wie für die Mitglieder der beiden Rüthener Schützenvereine
ist der Blick auf das fusionierte Fest durchweg mit angenehmen Erinnerungen verbunden. Kein Wunder also, dass der Ablauf bei der Neuauflage im kommenden Jahr nur an einer Stelle verändert werden
soll.
Bedeutet ein Fest mit zwei Vereinen auch doppelten Bierkonsum und damit doppelte Einnahmen? Bei den Einzelfesten gingen jeweils rund 40 Hektoliter durch, so dass das Organisationskomitee jetzt
mutig mit 80 Hektolitern rechnete. Letztendlich wurden 70 Hekto getrunken - nur Fass- und Flaschenbier wohlgemerkt. Dennoch ist Fahle froh, dass am Montagmorgen vor dem Vogelschießen ein zweiter
Bierwagen organisiert werden konnte, „sonst hätten uns die Besucher wohl an der Vogelstange hochgezogen“, so groß war der Andrang. Wie viel Personal, wie viel Essen, wie viele Getränke? Die
Schützen mussten ins Blaue schießen und haben rund 20 Prozent zu großzügig kalkuliert. Dass das Vogelschießen so schnell über die Bühne ging, damit hatte keiner gerechnet. 80 bis 100 Schuss
hätten die Vögel aushalten sollen, „aber es war ja trotzdem ein spannendes Schießen“.
Überhaupt war der Andrang riesig, freut sich Fahle. Rund 200 Bürger- und 100 Jungschützen sind zwischenzeitlich angetreten, hinzu kamen Vorstände, Hofstaaten, drei Spielmannszüge und drei
Blaskapellen, die den Marktplatz gemeinsam mit vielen Zuschauern gut ausfüllten: „Das Aufmarschieren hat gut geklappt.“ Das Zusammenspiel aller sechs Kapellen bei den Ehrungen und auch den
Zapfenstreich „werden wir beibehalten“, blickt Fahle auf das nächste Jahr.
Einzige auffällige Änderung wird das Abholen der Königspaare sein: Weil die Hachtorstraße nicht fertiggestellt ist, war der traditionelle Gang zum Alten Rathaus nicht möglich. Stattdessen konnte
das Pfarrheim herhalten, „sonst hätten wir auf dem Schlauch gestanden“, bedankt sich der Schützenoberst bei Pfarrer Bernd Götze und Hausmeister Heinz Berghoff für die Unterstützung.
„Jeder Verein musste etwas von seiner Tradition abgeben und vom anderen annehmen“, blickt Fahle auf die dreijährige Vorbereitungszeit zurück. Arbeit, die sich aus Sicht aller Beteiligten gelohnt
hat: „Ich bin seit 16 Jahren im Vorstand, aber es war das erste Mal, dass wir mit so viel Euphorie gefeiert haben“.
Quelle: "der Patriot" vom 20.06.2015
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