Letzter Einzelkönig

Sebastian Lips wurde mit der 111. Patrone Majestät der Jungschützen

Die Hand darauf: Sebastian Lips wurde nach dem Abfeuern der 111. Patrone neuer König des Jungschützenvereins.

Vogelschießen anders über die Bühne gehen als gewohnt. Schon Pfarrer Bernd Götze ging in seiner kurzen Andacht (nach einem schonen "Lobet den Herren" des Tambourkorps Rüthen) auf die bevorstehenden Neuerungen ein. Sicherlich seien die tiefgreifenden Änderungen eine große Herausforderung - aber auch eine Chance das weiterzuführen, was jahrhundertelang gewachsen ist. Die für 2015 geplante neue Choreografie sei kein Abbruch von Traditionen. sondern ihre Konzentration und gar ein Neuanfang. "Neuer König, neues Leben, neu Gesetz ist uns gegeben" leitete Götze mit einem Prozessionsvers zum Vogelschießen über.

Oberst Sebastian Becker erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der neue König die Chance hat. in das große Schützenfest 2015 zu starten - und zeigte sich zuversichtlich. dass es den Rüthener Schützen wohl ein leichtes sei, den aus Kallenhardt stammenden Vogel (gebaut von Stefan Thiele) rasch aus dem Fang zu holen.

Das ließen sich die Jungschützen nicht zweimal sagen: Ex-König Florian Pieper schoss gleich mit der ersten Patrone um 11.10 Uhr die Krone herunter. Bürgermeister Peter Weiken sicherte sich kurz darauf den Apfel. Nach den Ehrenschüssen brauchten die Insignienjäger gar nicht mehr anzutreten. Jochen Steinmetz traf das Zepter. Schon um 11.20 Uhr brach der rechte, drei Minuten später der linke Flügel ab: Schießpause!

Schnell stellte sich heraus, dass Sebastian Lips große Lust auf die Königswürde hatte. Seine Treffer lagen stets präzise. Doch der Korpus des Adlers erwies sich als weit hartnäckiger als der Rest. Aller Ehren wert war darum Oliver Frisse, der im steten Wechsel mit Lips schoss, dem das Schießglück aber so gar nicht hold war.

Der Einsatz von Zielwasser half offenbar. Um 11.48 Uhr traf Lips den kläglichen Rest des Vogels und fand sich flugs auf den Schultern seiner Schützenbrüder wie der. Der 29-jährige Landschaftsgärtnermeister erkor seine Freundin Martina Fehlhaber zu seiner Konigin.

Alsdann rückte man dem Geck zuleibe: Hendrik Ebbers wurde mit 35 Schuss Geckkönig, sein Königin heißt Stephan Salm. Der Brauch des Geckschießens wird im kommenden Jahr wahrscheinlich um zwei Wochen vorverlegt.

Jungschützen für ihre Vereinstreue geehrt
Nach der feierlichen Parade vor dem Alten Rathaus marschierten die Jungvchützen am Sonntag am Marktplatz auf, wo sie ihre Jubilare für 20- bis 50-jährige Mitgliedschaft ehrten. Seit einem halben Jahrhundert halten Heinz Berghoff, Josef Mertens, Theo Röring und Friedel Weitekamp dem Verein die Treue, seit 40 Jahren tragen Hans-Josef Bause, Josef Eickhoff, Friedhelm Gockel, Franz-Josef Krämer, Hubert Mertens, Josef Pieper, Ulrich Pieper, Peter Plöger, Jochen Sendler, Rainer Steinhoff und Werner Weitekamp die grün-weiß-roten Farben. Für 25 Jahre wurden Stephan Bläsius, Willi Bokern, Volker Bücker, Klaus Eilinghoff, Ralf Helle, Wilfried Helle, Christof Herbst, Knut Lohkemper, Benedikt Meschede, Detlef Neisemeier, Jochen Rieger, Thomas Rüther, Michael Sander, Christian Scherp, Sascha Schmiegel, Frank Volmer und Michael Wolff geehrt. Eine Auszeichnung für 20 Jahre Treue erhielten Thomas Arens, Christian Ballhorn, Jens Berntzen, Francesco Dainotti. Daniel Frisse, Sascha Henkenherm, Guido Höttecke, Karsten Krebsbach, Jan Macdonald, Christian Schrewe, Christian Schrewe, Jochen Steinmetz, Peter Weiken, Sebastian Wenge und Thorsten Will.

Für Verdienste

Doppelte Freude im neuen Königshaus: Den Orden für Verdienste des Sauerländer Schützenbundes erhielt am Sonntag der neue König Sebastian Lips, der seit zehn Jahren in den Vorstandsreihen aktiv ist. Seit 2004 trug er drei Jahre den Schellenbaum, nach einem Jahr an der ersten Fahne rückte er 2008 zun vierten Deputierten und 2010 zum ersten Deputierten auf. Besonders verdient machte er sich im vergangenen Jahr bei der Organisation der Stadterstürmung im Rahmen des Westfälischen Hansetages in Rüthen.

Alles Banane

Wer nach dem Hochfest immer noch nicht genug hat vom Brauchtum, der feiert dienstags beim so genannten Bananenschützenfest weiter. Nicht zuletzt weil es kein Runkelschützenfest in Rüthen gibt, etablierte sich im Jahr 1974 ein archaischer Brauch, der in Anspielung auf den damaligen Gemüsehandel Arens zum Bananenfest wurde. Am heutigen Dienstag gibt es darum ein 40-jähriges Jubiläumsfest m der Gaststatte Wendel. Irgendwann zwischen 14 und 15 Uhr geht es los - es kommt nicht so drauf an. Gäste sind aber stets willkommen.

"der Patriot" vom 01.06.2014

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